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Sonntag, 19. Juli 2009

Henrietta

Schon wieder hat ein heimatloses Vögelchen an meine Tür geklopft, und zwar nicht gerade schüchtern, sondern ziemlich vehement.
Henrietta wurde mir von ihren ersten Pflegeeltern als "Henry" vorgestellt, sie ist jedoch eine weibliche Amsel, wie ein kurzer Blick auf Wiki bestätigte. Also erstmal namentliche Geschlechtsumwandlung. Die Hackfleischentwöhnung hat länger gedauert. Von Regenwürmern war und ist Henrietta nicht gerade begeistert, ihr Hackfleischkonsum erschien mir jedoch rekordverdächtig. Da Hackfleisch nicht auf Bäumen wächst, haben wir ihr immer wieder Würmer, Himbeeren und Erde untergejubelt. Gut, dass Ihr meine Fingernägel nicht sehen könnt. Unglaublich auch, wieviel so ein kleiner Vogel kacken kann. Meine Herren. In den ersten Tagen startete sie in der Stube ihre Flugversuche, ich immer mit der Küchenrolle hinterher.

Auf dem obigen Foto kann man die entzückenden Federpuschel ein bisschen sehen, durch die Henrietta immer wie ein zerstreuter Professor aussah. Inzwischen sind die Puschel verschwunden. Ach, sie werden so schnell groß.

Das Bild unten zeigt mein Amselmädchen bei seinem ersten Ausflug ins Freie.
Mittlerweile ist sie nur noch draußen, sie sperrt den Schnabel nicht mehr auf, sondern pickt den lieben, langen Tag in der Gegend herum. Auf unsere Stimmen reagiert sie allerdings mit lautstarkem Piepsen. Sie flattert einem auch gerne mal auf den Kopf. Wir haben es nicht übers Herz gebracht, dem ohnehin schon fehlgeprägten Vogel den Kontakt mit Menschen völlig zu versagen. Klar, eigentlich nicht der beste Weg.

Zum Glück sind die Gefahren für einen Blackbird hier in der Gegend relativ gering. Nur die Katzen machen mir Sorgen. Ich werde mich die nächsten Tage mal mit einem Super Soaker bewaffnen.

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