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Sonntag, 22. Juni 2008

Bad Sex in Fiction Award

Noch mehr Sex: Der Bad Sex in Fiction Award, vergeben vom Londoner "Literary Review", krönt seit 1993 jedes Jahr die lachsalvenanregendste Passage in einem kontemporären Roman.
Der Preis ist eine abstrakte Statue, die Sex in den 50ern repräsentiert. Und eine Kiste Zigarren. Wer will da nicht gewinnen.
Clicky bittet ambitionierte Autoren um die Abgabe eines Satzes, der die bisherigen Preisträger des Bad Sex in Fiction Awards erbleichen bzw. erröten läßt. Hier in den Kommentaren. Jetzt gleich.

Zur Inspiration hier ein paar Preisträger:
"Her hand is moving away from my knee and heading north. Heading unnervingly and with a steely will towards the pole ... Ever northward moves her hand, while she smiles languorously at my right ear. And when she reaches the north pole, I think in wonder and terror -- she will surely want to pitch her tent." Christopher Hart, "Rescue Me", 2001

"It is time, time ... Now. Yes. She is so small and compact and yet she has all the necessary features ... Shall I compare thee to a Sony Walkman. She is his own Toshiba, his dinky little JVC, his sweet Aiwa ... Aiwa" Sean Thomas, "Kissing England", 2000

"Liz squeaked like wet rubber." David Huggins, "The Big Kiss", 1996

Dank an Wermut für den Hinweis!

Lost Girls

Weil es just auf Deutsch erschienen ist, bin ich auf "Lost Girls" von Alan Moore und seiner Frau Melinda Gebbie aufmerksam geworden. Jetzt heißt es sparen, denn mein Interesse an diesem Comic ist groß.
Dorothy aus "Der Zauberer von Oz", Alice im Wunderland und Peter Pans Wendy kommen am Rande des Ersten Weltkrieges in einem österreichischen Hotel zusammen und erzählen einander aus ihren erotisch bewegten Leben. Explizit und tabulos, weiblich motivierte Pornografie verknüpft mit Themen der Kunst und Kultur, Namen wie Oscar Wilde, Thomas Mann, Alfons Mucha spielen eine Rolle. Meine Neugier ist entfacht, ich möchte es bald in die Finger kriegen.
»Lost Girls« von Alan Moore & Melinda Gebbie ist in drei Alben mit Schutzumschlag und Schuber bei Cross Cult (hier gibt es auch eine Leseprobe) erschienen, 336 Seiten, € 75.

Samstag, 21. Juni 2008

Wer mag schon Silvester?

Hupen, Raketen, ja ist denn schon wieder Silvester? Ich ahne Böses und klicke zu tagesschau.de. Ach ja, Fußball. Schönster Satz im Liveticker:
"Rüstü, der arme Tropf, begeht den Fehler, Modic, dem Gehirn der Kroaten, gelingt der Geniestreich."

Heute in Folge zwei von "Schwarz-Rot-Gold stinkt": der deutsche Mülleimer.

Freitag, 20. Juni 2008

Tränen gelacht

Vor der Fensterfront streifen marodierende Horden in Schwarz-Rot-Gold vorbei, man sieht sie, doch Gott sei dank kann man sie nicht hören.
Kelley Stoltz aus San Francisco und seine sechs Bandmitglieder waren zunächst nicht sicher, ob der Zeitpunkt für ihr erstes und einziges Deutschlandkonzert ein gut gewählter war: Deutschland unerwarteterweise im Halbfinale, der Kiez 100 Meter entfernt, der Laden voll mit Leuten, die sich eben noch interessiert (wenn auch nicht fahnenschwenkend) das Spiel angeguckt hatten. Diese Faktoren können schon etwas einschüchternd wirken. Nichtsdestotrotz trauten sie sich auf (bzw. vor, Kelley Stoltz selber paßte nicht mehr 'drauf) die winzige Bühne der Hasenschaukel und machten den Raum für die nächste Stunde zum schönsten Refugium im Wahnsinn. Tatsächlich waren viele Leute nicht wegen des Fußballspiels gekommen, sondern hatten sich, den beflaggten Massen zum Trotz, wegen der Band hier eingefunden (ein junger Mann war aus Oslo angereist und kippte begeistert ein Astra nach dem anderen in sich hinein).

Wir erfuhren einmal mehr, daß Idole auch bloß Menschen sind und Würde unentbehrlich ist, als Kelley die Geschichte erzählte, wie man ihm zum 18. Geburtstag eine Karte für die dritte Reihe beim Konzert seines Helden Leonard Cohen schenkte (Wer schenkt mir eine Karte für das "Stimmen der Welt"-Festival in Lörrach? Es könnte mein erstes Leonard-Cohen-Konzert werden!), er gespannt, inmitten von herumfliegenden Rosen, auf den Auftritt des Meisters wartete und dieser endlich, endlich die Bühne betrat: Den feinsten Zwirn am Leibe, die Haare auf das Sorgfältigste frisiert, an den Füßen die coolsten Schlangenlederboots, ein großer, eleganter Mann, der wohl bestriechendste Mann der Welt. Ein Mann mit einem unübersehbaren Pissfleck zwischen den Beinen.
Kelley erzählt diese Geschichte so eindringlich und voller Bewunderung, wir hängen an seinen Lippen.
Eine Frau öffnet die Tür, wagt sich vorsichtig hinein, wähnt sich plötzlich mitten auf der Bühne, die Kelley Stoltz ziemlich ausgedehnt hat. Er unterbricht die Erzählung, begrüßt den Neuankömmling freundlich mit den Worten "Come on in, we're just talking about the theory of relativity."
"We are scientists" informiert er die Dame und stimmt einen Song an; der Refrain geht in etwa so: "Isotopes, isotopes. The nuclear bomb was meant to stay. Isotopes, isotopes-" Die Band steigt sofort mit ein. Das Lied erinnert mich ein bißchen an diesen Sommerhit, ist aber natürlich viel, viel schmißiger. Ich lache Tränen-

Donnerstag, 19. Juni 2008

He's amazing!

Die greulichen Stimmen der Damen sollte man auf jeden Fall bis 1:10 ertragen, danach passiert nicht mehr viel (aber welch ein Anblick!).

Mittwoch, 18. Juni 2008

Viva la Creaky Boards

Der gleiche Post in den drei Megablogs der Neuzeit: Viva la Creaky Boards heißt es bei Perez Hilton, rrrauschen lauschen und bei Clicky Overload. Das sind 10.000 MySpace-Views innerhalb eines Tages für Andrew, 9.970 über Perez Hilton, 27 von Madame Rauschenberg und drei von hier! Ha, Andrew, gemeinsam kriegen wir Dein Portemonnaie voll!

Dienstag, 17. Juni 2008

Schwarz-Rot-Gold stinkt

Dieser Artikel aus der Mopo hier hat mir heute eine graue Fahrt mit der U-Bahn erheitert:
'Runter mit den Stinkefahnen!

The Songs I didn't write


Armer Creaky Boards-Andrew! Eben noch unbeschwert in Hamburg auf dem Bürgersteig getanzt, klaut ihm ein gewisser Chris Martin im nächsten Augenblick seinen Song und macht ein paar weitere Millionen damit, als ob der nicht schon genügend hätte. Es gibt wohl keine größere Strafe, als an jeder Straßenecke ("Viva la Vida" ist schon jetzt eines der meistverkauften Alben ever) Coldplay deinen Song spielen zu hören. Alptraumreif.

Freitag, 13. Juni 2008

Donnerstag, 12. Juni 2008

Das letzte Einhorn

Meine Karriere als Kryptozoologe hat ein vorschnelles Ende gefunden: Das Einhorn ist bereits entdeckt!
(Foto: dpa)

The Wind Whistles vs. Türkiye, Türkiye

Tolles Konzert der Wind Whistles gestern abend in der Hasenschaukel.
Der Plan war, daß die beiden nach dem Fußballspiel noch auf dem Spielbudenplatz aufspielen sollten. Liza und Tom stapften also los mit ihren gewaltigen Rucksäcken (die beiden haben ihre Jobs gekündigt, um zu touren), hinein in das kreischende und schwenkende Fahnenmeer und die ohrenbetäubenden "Türkiye, Türkiye"-Chants.
Ich hatte etwas später auch Feierabend am Tresen und beschloß, wagemutig, wie ich bin, mich in den rot-weißen Wahnsinn zu trollen. Der Lärm war allgegenwärtig.
"Die können unmöglich spielen", dachte ich. Da erhob sich auch schon eines der beiden Spielbudenplatzbühnenungetüme direkt vor mir. Und dort, auf einer winzigen Bühne, die dem Bühnenmonster vor den Bauch geschnallt war, standen Liza und Tom im Neonlicht. Ein Grüppchen aus sieben oder acht Leuten lauschte andächtig einem schönen, stillen Folksong, während um sie herum gebrüllt und gehupt wurde. Was für ein Augenblick.


Mittwoch, 11. Juni 2008

Bowerbirds


#90.1 - BOWERBIRDS - Bur Oak
by lablogotheque
Zwei wunderbare Dinge vereinen sich hier: Zum einen die Bowerbirds, nach den Laubenvögeln benannt, die, unter Zuhilfenahme hauptsächlich blauer Dinge (Muscheln, Blätter, Blumen, Plastikzeug), ein architektonisches Wunderwerk bauen, um Weibchen anzulocken (die Musik der Bowerbirds klingt wie ein solches Nest). Zum anderen La Blogotheque, eine französische Seite mit kurzen Konzerten fantastischer Bands an fantastischen Orten.

Der weiße Dampfer

Tschingis Aitmatow ist auf dem weißen Dampfer davongefahren. Ich winke hinterher, "Der weiße Dampfer" und "Dshamilja" in der Hand.

Sonntag, 8. Juni 2008

Schellack

Man hat mir einen wahren Schatz anvertraut: zwanzig Kilo Schellackplatten aus den 30ern, 40ern, 50ern! Schier überwältigend sind schon allein die Titel meiner neuen Augensterne, Titel von solcher Qualität gibt man heute nicht mehr.




"Die Blonde rechts, die Schwarze links" oder, noch besser:



Meine drei absoluten Favoriten:


You might as well jump

Freitag, 6. Juni 2008

Der Vollbart für die Dame

DER Trend für den Sommer 2008: Vollbärte für Damen!
Endlich ist er wieder da, der Vollbart für die Dame. Sein Siegeszug macht mittlerweile selbst vor der besten Sendezeit nicht halt (siehe Sébastien Telliers Chor der vollbärtigen Ladies beim Eurovision Song Contest).

Lasst ihn sprießen!

"I'm the Bearded Lady! Who are you, one of the freaks?"


(Auf dem Foto: Delina Rossa, eine bärtige Lady aus Paris, Foto oben: Mrs. Myers/ Meyers aus Pennsylvania)