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Dienstag, 29. Januar 2008

Tourbericht Essen

Ich kann noch kaum aus den Augen gucken. Der Körper ist ramponiert, die Seele frohlockt. Unsere Nordrhein-Westfalen-Tour hat uns alles abverlangt. Sie war phantastisch.

Nach schlingernden Umwegen über den Hauptbahnhof Hannover (bleib NIEMALS stehen, wenn du dich im Hauptbahnhof Hannover befindest, stehenbleiben könnte deine letzte Handlung in diesem Leben gewesen sein) und über Minden (Minden?) erreichten Sad Moon und seine bärtige Jungfer in ungefähr der doppelten Zeit, die man für gewöhnlich von Hamburg nach Essen braucht, ihr Ziel. Der Schmalhans, der uns veranlaßt hatte, in ein Niedersachsen- und ein NRW-Ticket zu investieren, zeichnete sich dafür verantwortlich, daß wir uns vor der Tour schon fühlten wie nach der Tour.
Man nahm uns jedoch strahlend in Empfang und kredenzte uns sogleich besten Kaffee, die Lebensgeister kehrten zurück, nervös zitternd. Schließlich sollte bereits in wenigen Stunden unser erster gemeinsamer Auftritt abseits der heimatlichen Hasenschaukelgefilde stattfinden, noch dazu der erste gemeinsame Auftritt mit Sad Moon's eigenen Liedern. Mein Puls raste.

Das Déjà Vu war zum Glück nicht der Veranstaltungsort. Das Konzert sollte in einer Art Clubraum stattfinden, der den rauhen Charme eines Jugendzentrums versprühte und mir auf Anhieb gefiel (mittlerweile weiß ich, daß es sich um die Räume des Port e.V. handelte). Über uns dröhnte dann und wann eine Stampede, denn der Raum lag direkt unter einer Taekwon-Do-Schule. Super Background-Sounds für unser "Kung Fu Fighting"-Cover, befand ich.
Nach einigem Geräume, nach Ausschalten des Lichts und Eintreffen des Biers wurde der Raum immer muckeliger. Ein großartiges Abinente!
Voll wurde es auch bald, kein Wunder bei den Bierpreisen. Man fläzte enthusiastisch auf den miefigen Sofas.
Sad Moon und ich legten los:

Die Patzer nahm man uns nicht krumm.
Die folgenden Konzerte konnte ich in Ruhe genießen, mit Kippen schachtelweise.
Unser Gastgeber Nummer Zwei (danke, bester Tourmanager wo gibt, für Dein Bett, all das Frühstück und natürlich für die Nutten), Karnebel, machte die nächste Runde:

Das Publikum spitzte die Ohren.
Aus Köln dabei war Krikela, die nicht nur die tollsten grünen Stiefel trug und unsere Tour initierte, sondern auch Ohrwürmer am laufenden Band zum besten gab:

Was für ein Abend! Ein rauschendes Fest und erst die erste Station!
You say: liedermaching, we say: DIE!

Edit: Ich glaube nicht, daß es an dieser Stelle sehr bald einen Tourbericht Köln geben wird. Ich zehre noch von der Erinnerung an einen fantastischen Abend. Die Begeisterung der Kölner, die tollen Tiermützen, die Bombenstimmung kann man kaum in Worte fassen. Da muß man dabeigewesen sein.
Oder:
Ich habe den Tourbericht Köln aufgeschoben, bis ein Wort für "große, dicke Party mit singenden Fröschen, Marienkäfern und Geburtstagskuchen in "Ich bin schizophren"-T-Shirts" erfunden ist.

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